Qigong Yangsheng
nach dem Lehrsystem von Professor Jiao - Das Kultivieren der Lebenskraft
Qigong ist ein Sammelbegriff für vielfältige Übungsmethoden, die in China entwickelt wurden und sich in unterschiedlicher Weise mit der Lebenskraft beschäftigen. Die Tradition der Qigong-Übungen lässt sich bis vor unsere Zeitrechung zurückverfolgen. Im Rahmen der traditionellen chinesischen Heilkunde stellt Qigong deren aktiven Teil dar, den Weg des Übens, des eigenen Bemühens um Gesunderhaltung und Heilung. Das Wort Qigong setzt sich zusammen aus „Qi“, das hier als „Lebenskraft“ interpretiert werden kann, und „gong“, das „ausdauerndes Üben“ und auch „Übungsfertigkeit“ heißt.
Der Begriff Yangsheng bedeutet „Pflege des Lebens“ und hat eine lange Tradition. Im chinesischen Altertum wurden unter Yangsheng eine Reihe von Methoden zur gesunden Lebensführung zusammengefasst, wie z.B. Ernährung, Kleidung, menschliches Verhalten und körperliche und geistige Übungen. Qigong Yangsheng lässt sich also übersetzen mit „Übungen zur Pflege des Lebens“ oder mit „Übungen zur Kultivierung der Lebenskraft“.
Diese „Übungen mit der Lebenskraft“ bewähren sich in China seit Jahrhunderten. Seit etlichen Jahren erfreuen sie sich nun auch in Europa immer größerer Bekanntheit und Beliebtheit.
meine Angebote
Qigong online
in Baumgarten (Nähe Bützow/Landkreis Rostock):
Qigong im Wald
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Für Menschen, die selbst Qigong unterrichten möchten, biete ich besondere Intensivkurse in kleinen Gruppen an. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an einer fundierten Qigong-Ausbildung an mich.
Qigong und Entspannungskurse sind auch in Institutionen und Firmen möglich. Bitte sprechen Sie mich in diesem Fall an, damit ich Ihnen ein maßgeschneidertes Angebot machen kann.
Übungsanleitungen
Qigong und Psychotherapie
Qigong Yangsheng und Psychotherapie
Qigong ist eine Heilgymnastik, die wichtiger Bestandteil der Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist und auf eine sehr lange Tradition zurück blicken kann. Qigong Yangsheng wurde von dem Arzt Prof. Jiao Guorui (1923-1997) entwickelt und in Deutschland eingeführt. Es stellt ein umfassendes System aus Theorie und Übungsmethoden zur Kultivierung des Lebens (yangsheng) dar. Mittlerweile hat sich dieses Lehrsystem weit verbreitet und wird in zahlreichen, auch psychosomatischen und psychotherapeutischen, Kliniken und Praxen angewandt. Teilweise wurden die Erfahrungen bereits reflektiert und die Wirksamkeit von Qigong im psychotherapeutischen Prozess erkundet. Es wurde (z.B. von Claus Fischer) festgestellt, dass Qigong den Stabilisierungsprozess unterstützt, das Körperbewusstsein verbessert und Kompetenzen der Selbstberuhigung sowie Affektsteuerung vermittelt und psychische Integrationsprozesse fördert. Die Wirksamkeit von Qigong geht damit über das Spektrum der gängigen Entspannungsmethoden hinaus.
Dies lässt sich anhand der Schlüsselpunkte, die die Grundlage des Qigong Yangsheng bilden, aufzeigen.
1. Entspannung, Ruhe, Natürlichkeit
Der Begriffe der Entspannung bedeutet hier keinesfalls Schlaffheit oder Bewegungslosigkeit. Stattdessen geht es darum im Rahmen des Möglichen Überspannungen zu lösen und mehr Bewegungsfreiheit zu ermöglichen. Ruhe heißt nicht, dass der Geist leer ist, sondern meint eine geistige Sammlung, die durch Konzentration auf den Körper und die Übungen entsteht. Dadurch kann zum Beispiel gelernt werden fixierte Gedanken für die Zeit des Übens nicht so wichtig zu nehmen und im „Hier und Jetzt“ anzukommen. Natürlichkeit bezieht sich auf die Suche und dem Kontakt mit dem eigenen Wesenskern und fordert die Anpassung der Übungen an die eigene Befindlichkeit und aktuelle Bedürfnisse.
2. Vorstellungskraft und Qi (Lebensenergie) folgen einander
Mit Hilfe der Vorstellungskraft können z.B. die Verankerung im Boden oder das Wegschieben bedrängender Dinge geübt werden. Die PatientInnen erleben sich dadurch als vital und weniger ausgeliefert. Im geschützten Rahmen der Übungsfolge können Themen wie Annehmen, Sich-Ausbreiten, Loslassen oder Umfassen und Tragen geübt werden. Bei Menschen mit Psychosen oder schweren Traumatisierungen sollte dieser Aspekt jedoch sehr behutsam eingesetzt werden.
3. Untere Fülle – obere Leichtigkeit
Gerade bei psychischen Krankheitsbildern besteht häufig eine untere Leere und obere Fülle. Die Standfestigkeit und Stabilität ist verloren gegangen, während die Gedanken überhand genommen haben. Durch die Übungen wird der stabile Stand und das im eigenen Körper Zuhause sein geübt. Wenn wieder mehr untere Fülle besteht entwickelt sich die obere Leichtigkeit, das heißt die Ruhe und Ordnung der Gedanken und die Entspannung von Schultern und Thorax, fast von alleine.
4. Bewegung und Ruhe gehören zusammen
Das Qigong baut auf der Lehre vom Yin/Yang aus, nach der sich Gegensätze immer ergänzen und so ein harmonisches Ganzes bilden. Die Übungen in Bewegung sind ruhig und entspannt, die Ruheübungen innerlich belebt. So können auch Menschen die äußere Ruhe schwer ertragen können Entspannung erleben.
5. Das richtige Maß
Dies ist einer der wichtigsten psychotherapeutischen Wirkfaktoren. Die Patienten sind angehalten permanent ihre aktuelle Leistungsfähigkeit und ihre Grenzen zu überprüfen, wahr-zunehmen und umzusetzen. Eine Orientierung an äußeren Normen sollte ebenso wie Konkurrenz und Leistungsdenken zurücktreten. Diese ist für die meisten Übenden, gesunde wie kranke, eine große Herausforderung. Durch die Wahrnehmung von Abgrenzungsbedürfnissen nach Außen kann der eigene Raum verteidigt und eine Schutzhülle aufgebaut werden durch die ein angemessener Kontakt mit der sozialen Umgebung (wieder) möglich wird.
6. Schritt für Schritt üben
Das Qigong braucht, ebenso wie Medikamente und Psychotherapie, auf beiden Seiten Zeit und Geduld. Die Wirksamkeit des Qigong kann sich nur bei regelmäßiger Übung entfalten. Gerade im Umgang mit kranken Menschen ist es wichtig die Übungen systematisch aufzubauen und an das momentane Entwicklungsniveau anzupassen. Die kleinen Schritte und Erfolge sollten immer wieder wahrgenommen und wertgeschätzt werden.
Zusammenfassung:
Das Üben von Qigong ermöglicht die (Wieder-)Entdeckung und Wertschätzung der eigenen Lebendigkeit und Verankerung im Körper. Es ermöglicht den Übenden die gesunden Anteile wahrzunehmen und auszubauen um darüber die problematischen besser kontrollieren und überwinden zu können. Durch die regelmäßige eigene Aktivität können Selbstfürsorge und Selbstbewusstsein ausgebaut werden. Der sonst oft als schwierig erlebte Körper kann Quell von Freude und Stolz werden. Die neuen Erfahrungen von Gelassenheit, Harmonie, aber auch von Kontrolle und Gestaltung können meist in den Alltag übertragen werden.